Soirée franco-iberique – französisch-spanischer Abend
Jean Francaix: „L'Heure du Berger“ (Schäferstündchen) für Bläserquintett und Klavier
Camille Saint-Saens: Sonate für Fagott und Klavier, op.168
Darius Milhaud: Suite für Violine, Klarinette und Klavier op.152b
Lili Boulanger: „Nocturne“ und „Cortège“ für Violine und Klavier
Enrique Granados: „Canción“ für Horn und Klavier
Manuel de Falla: „Siete canciones populares españolas“ für Sopran und Klavier
Daniel Schnyder: aus „Worlds beyond“ für Klarinette, Fagott und Klavier
Worlds beyond – Blues for Schubert – We should know better
In diesem Nachmittagskonzert sind Fagott, Horn und Violine solistisch zu erleben: In der Fagottsonate von Camille Saint-Saens, in welcher der 86-jährige Komponist abgeklärt und ein wenig melancholisch auf sein langes Leben zurückblickt, in „Nocturne“ und „Cortège“, zwei ausdrucksstarken Charakterstücken für Violine und Klavier der viel zu jung verstorbenen Lili Boulanger und einem für Horn und Klavier adaptierten, temperamentvollen „Canción“ (Lied) des spanischen Komponisten Enrique Granados. Eingerahmt werden diese Stücke vom „Schäferstündchen“ Jean Francaix‘, der darin Paris als Stadt der Liebe augenzwinkernd porträtiert, und der Suite für Violine, Klarinette und Klavier von Darius Milhaud, welche ziemlich ausdauernd mit der brasilianischen Samba flirtet. Aus dem Vollen schöpfen die „Siete Canciones populares españolas“ von Manuel de Falla: Rhythmisch mitreißende, harmonisch pikante und zu Herzen gehende Lieder, die der spanischen Volksmusik nachempfunden sind. Zum Abschluss entwickeln die drei Sätze aus „Worlds beyond“ des jungen Tenorsaxophonisten und Komponisten Daniel Schnyder, der sich hörbar an Jazz-Harmonien und -Rhythmen orientiert, einen unwiderstehlichen Sog.
– Freuen Sie sich zwischen den beiden Samstags-Konzerten im Weingut Dr. Wehrheim auf ein mediterranes Catering vom Restaurant Schneider/ Dernbach und Käse aus dem Kolonialwarenladen Lambert in Burrweiler! –
Nocturne – Nachtkonzert
Claude Debussy: „Syrinx“ für Flöte solo
Olivier Messiaen: „Quatuor pour la fin du temps“ (Quartett auf das Ende der Zeit) für Klarinette, Violine, Cello und Klavier
Ein ganz besonderes Erlebnis verspricht unser Nachtkonzert in der nur von Kerzen erhellten Kelterhalle des Weinguts Dr. Wehrheim zu werden: Die wunderbar schwerelose „Syrinx“ für Flöte solo von Claude Debussy bereitet den Boden für das vielleicht größte Meisterwerk der Kammermusik des 20. Jahrhunderts, das „Quartett auf das Ende der Zeit“. Olivier Messiaen komponierte es 1940/41 als französischer Kriegsgefangener im Straflager Görlitz. In einer Zeit größter persönlicher Bedrängnis findet der tiefreligiöse Komponist Trost in der „Offenbarung des Johannes“:
Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde…schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit: Es soll hinfort keine Zeit mehr sein, sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes…
In acht Sätzen setzt sich Messiaen mit dem Text der Apokalypse und der Kraft des Glaubens auseinander. Seine unverwechselbare, farbenprächtige und hochexpressive musikalische Sprache entwickelt eine Intensität, die unmittelbar auf den Zuhörer wirkt und eine Botschaft des Friedens und der Versöhnung vermittelt.